Ganzstahlgarnituren

Einzugswalzengarnituren

Diese Garnituren sind für eine gleichmäßige Einspeisung der Fasern in die Karde verantwortlich. Dabei finden meist grobe Garnituren Anwendung, die in der Lage sind, eine dicke Fasermatte zu kontrollieren.

Vorreißergarnituren

Aufgabe des Vorreißers ist es, die Faserflocken zu öffnen, zu säubern und für den Kardierprozess vorzubereiten.

Trommelgarnituren

Die Trommel übernimmt zusammen mit den Wanderdeckeln und Festdeckeln in den Vor- und Nachkardierzonen die Hauptkardierarbeit. Hier findet die Faservereinzelung sowie Entfernung von Kurzfasern und Schmutz statt.

Abnehmergarnituren

Der Abnehmer übernimmt die Fasern von der Trommel. Dabei gilt es neben einer gleichmäßigen Vliesübergabe auch eine möglichst hohe Faserübertragungsrate zu erreichen.

Abstreifwalzengarnituren

Die Vliesabnahme vom Abnehmer erfolgt durch die Abstreifwalze. Die Vliesübergabe sollte schonend und ohne Bildung von Unregelmäßigkeiten im Kardenband stattfinden. Nur so kann später ein gleichmäßiges Garn ausgesponnen werden.

Deckelgarnituren

Deckelgarnituren bestehen aus flexiblen Garnituren, welche mit der Trommel die Hauptkardierarbeit übernehmen. Neben dem Kardieren haben die Deckel die Aufgabe Verunreinigungen und Kurzfasern einzusammeln.

Deckelgarnituren sind in unterschiedlichen Höhen und unterschiedlicher Spitzenanzahl erhältlich, die je nach Produktionshöhe und Spinnprozess ausgewählt werden.

Für feine Ringgarne werden Deckel mit einer höheren Spitzendichte verwendet, für grobe Ringgarne oder Rotorgarne kommen hauptsächlich Deckel mit niedriger Spitzendichte zum Einsatz.

Festdeckel

Die Festdeckel in der Vor- und Nachkardierzone sorgen neben den Wanderdeckeln für eine zusätzliche Kardierung.

In der Vorkardierzone sollte das Material so vorbereitet werden, dass die Deckelgarnituren möglichst wenig belastet werden. Große Faserflocken werden durch die Festdeckel zu kleineren Faserflocken geöffnet.

In der Nachkardierzone findet eine weitere Kardierung statt, bei der die Fasern nochmals parallelisiert und geöffnet werden.

Wird Baumwolle verarbeitet werden die Fasern von den Festdeckeln in der Vor- und Nachkardierzone so vorbereitet, dass Verunreinigungen an den Ausscheidemessern entfernt werden können und eine Entstaubung der Baumwolle stattfindet.

Putzbänder

Putzbänder finden an der Karde als Putzwalzen für Abstreifwalzen oder Wanderdeckel Verwendung.

Die Putzwalze der Abstreifwalze verhindert eine Vlieswickelbildung um die Abstreifwalze, während Putzwalzen für Wanderdeckel die Aufgabe haben den Deckelstrips aus den Wanderdeckeln zu entfernen. Um ein gutes Kardierergebnis zu erzielen und ein möglichst sauberes Kardenband zu erhalten, ist es wichtig, dass der Strips vollständig entfernt wird.

Putzereigarnituren

Die Rohstoffe kommen in den Spinnereien als fest gepresste Ballen an. Diese werden in der Putzerei geöffnet bzw. gereinigt, dabei wird das Material stark beansprucht.

Durch hohe Drehzahlen an den Reinigungswalzen entstehen Nissen, die die Garnqualität mindern und beim Kardierprozess wieder entfernt werden müssen.

Allerdings sind hohe Drehzahlen für eine intensive Reinigung der Baumwolle von Vorteil. Dementsprechend ist ein Kompromiss zwischen Reinigungsleistung und Nissenanstieg zu treffen, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Dieses ist daher an die Beachtung einiger grundlegender Dinge geknüpft:

• Die verwendenten Garnituren müssen der Prozessfolge angepasst werden. Die Reinigungs- bzw. Öffnungstellen in der Putzerei sollten immer feiner werden.
• Der Winkel der Garnitur ist entscheidend für die Reinigungseffizienz. Ein größerer Winkel bedeutet eine aggressivere Auflösung der Fasern und damit eine intensivere Reinigung. Für feine Fasern empfiehlt es sich weniger aggressive Garnituren zu verwenden, als für gröbere.
• Durch die Abnutzung der Garnitur sinkt die Intensität der Reinigung bzw. Öffnung des Rohmaterials. Für eine gleichbleibende Qualität ist es deshalb wichtig keine verschlissenen Garnituren zu verwenden.

Randdrähte

Um den Anfang und das Ende einer Garnitur auf einer Walze fachgerecht zu befestigen sind Randdrähte notwendig, die in die Nuten am Rand einer Walze eingesetzt werden.

Bei jedem Überschleifen der Walze wird der Randdraht entfernt und anschließend ersetzt.