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07.07.2016

Konzernumsatz von Groz-Beckert im Jahr 2015 auf 628 Millionen Euro gestiegen

Albstadt: Weltwirtschaftlich und weltpolitisch gesehen war das Jahr 2015 von zahlreichen Krisen geprägt, dementsprechend verlangsamte sich das weltwirtschaftliche Wachstum. Vor dem Hintergrund äußerst positiver Währungseffekte und einer Akquisition im Bereich Carding ist es Groz-Beckert dennoch gelungen, seinen Umsatz deutlich zu steigern – er wuchs um 57 Mio. Euro (+10 %) auf 628 Mio. Euro (Vorjahr: 571 Mio. Euro).

Der Umsatzzuwachs 2015 beruhte allerdings ausschließlich auf den beiden genannten Sondereffekten durch Akquisition und Währung, die Absatzentwicklung war im vergangenen Jahr hingegen tendenziell rückläufig.

Der Absatz in den einzelnen Produktbereichen entwickelte sich wie folgt:

• Im Bereich Knitting (Strick) machte sich vor allem die anhaltende Schwäche in China bemerkbar. Aber auch wichtige Märkte wie Indien oder Brasilien wuchsen nicht im erwarteten Umfang. Insgesamt verfehlte der Bereich die Vorjahreswerte beim Absatz daher deutlich.

• Der Absatz von Weblitzen und Webschäften im Bereich Weaving (Web) entwickelte sich unterschiedlich. Während der Absatz von Weblitzen vor allem aufgrund der verhaltenen Nachfrage aus China rückläufig war, konnte der Absatz von Webschäften indessen gesteigert werden. Hierzu trug vor allem der europäische Maschinenbau bei.

• Erfreulich entwickelte sich der Absatz mit Filznadeln des Bereichs Felting (Filz) für die Vliesstoffherstellung. Dank einer guten Auftragslage in der Automobil- sowie in der Filterindustrie zeigte sich der Absatz das gesamte Jahr über stabil und konnte in Summe zulegen.

• Beim Absatz von Nähmaschinennadeln des Bereichs Sewing (Näh) setzte sich der positive Trend fort. Nahezu alle wichtigen Märkte entwickelten sich gut, auch wenn das Wachstum in China und Brasilien spürbar verlangsamt war.

Akquisition im Bereich Carding

Mit Wirkung zum Mai 2015 übernahm Groz-Beckert die weltweiten Carding Aktivitäten der belgischen Bekaert Group. Die Übernahme umfasste 344 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Produktionsstandorte in Belgien, Indien, China, den USA sowie das weltweite Verkaufs- und Servicenetzwerk. Innerhalb Groz-Beckerts bilden die Produkte und Services seither den neuen Produktbereich Carding.

Durch die Akquisition erweiterte Groz-Beckert sein seit einigen Jahren bestehendes Serviceprogramm rund um Ganzstahlgarnituren um ein entsprechendes Produktportfolio für die Spinnerei- sowie die Nonwovens-Industrie.

Während Groz-Beckert bereits seit 1980 Zulieferer der Nonwovens-Industrie mit Filz- und Strukturierungsnadeln sowie Düsenstreifen (Jet Strips) zur Wasserstrahlverfestigung ist, erlaubt die Akquisition darüber hinaus einen erstmaligen Markzutritt in die Spinnerei-Industrie.

Der Bereich Carding bietet ein alle Produkte und Services aus einer Hand: von der Beratung, der Produktempfehlung und dem gesamten Produktportfolio über die Montage und die Walzenreparatur bis hin zum Inbetriebnahme-Service.

Personalentwicklung 2015

Im Geschäftsjahr 2015 stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Groz-Beckert im Konzern um 179 Personen, bedingt durch die Akquisition im Bereich Carding (+344 Beschäftigte). Zum Stichtag 31. Dezember 2015 beschäftigte Groz-Beckert weltweit 7.807 Personen. Am Stammsitz in Albstadt sank die Zahl der Mitarbeiter um 58 Personen auf 2.026.

Ohne Akquisitionseffekt sank die Mitarbeiterzahl im Konzern somit theoretisch um 165 Personen. Der Rückgang basiert hauptsächlich auf Anpassungen der Produktionskapazitäten im In- und Ausland, die aufgrund der in Summe rückläufigen Nachfrage unabdingbar waren.

Zum Stichtag 31. Dezember 2015 befanden sich 172 junge Menschen in der Berufsausbildung bei Groz-Beckert, was einer Ausbildungsquote von 8,5 % entspricht. Damit liegt die Ausbildungsquote bei Groz-Beckert nach wie vor weit über Branchenschnitt. Zum bevorstehenden Lehrjahresbeginn Anfang September 2016 werden 40 junge Leute ihre Ausbildung bei Groz-Beckert starten.

Baumaßnahmen 2015

Im Frühjahr 2015 bezog das Groz-Beckert Tochterunternehmen solidian das 2014 erworbene und umgebaute Gebäude in der Sigmaringer Straße in Albstadt. 2015 erfolgten hier weitere Umbaumaßnahmen, um zusätzlich optimale Bedingungen für den Servicebereich des neuen Produktbereichs Carding zu schaffen. Deren Einzug erfolgte im ersten Quartal 2016.

Im September 2015 konnte in Albstadt plangemäß der neue Logistikhof an der Theodor-Groz-Straße eingeweiht werden. Er dient seither als Lager und Umschlagplatz für Hilfs- und Betriebsstoffe sowie fertige Produkte. Zudem wird hier der Wareneingang und -ausgang abgewickelt.

Bei der Produktionstochter Yantex in China liefen im Sommer 2015 die Maßnahmen für den Neubau eines Produktionswerkes an. Das Gebäude wird das bisherige Werk „Yantex II“ vollständig ersetzen – sowie als Lager- und Logistikplatz für „Yantex I“ fungieren. Fertigstellung und Bezug sind für das Jahr 2016 geplant.

Ausblick 2016

Die Wirtschaftsexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) rechnen derzeit mit einem Wachstum der Weltwirtschaft um 3,2 %*. Für den Euroraum wird von einem Zuwachs des Bruttoinlandproduktes (BIP) um 1,5 %* ausgegangen, für Deutschland liegt die prognostizierte Wachstumsrate ebenfalls auf diesem Niveau.

Für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird mit einem leichten konjunkturellen Anstieg gerechnet. Insgesamt sollen sie im laufenden Jahr um rund 4,1 %* wachsen. Allerdings ist davon auszugehen, dass sich die Schwellen- und Entwicklungsländer regional sehr unterschiedlich entwickeln.

Für China wird mit einer weiteren Verlangsamung des Wachstums auf 6,5 %* gerechnet, dies vor allem vor dem Hintergrund der fortschreitenden, strukturellen Verschiebungen hin zu einer Dienstleistungs- und Hochtechnologie-Gesellschaft. Dieser Trend, der bereits vor einigen Jahren begonnen hat, wird sich weiterhin fortsetzen. Sinkende Wachstumsraten in China werden die Folge sein, bis sich die Wirtschaft auf neuem Niveau einpendelt.

Die Prognosen zeigen, dass das Jahr 2016 abermals ein äußerst instabiles weltwirtschaftliches Umfeld bietet. Die größten Risiken liegen nach wie vor in den vielen geopolitischen Konflikten und den zunehmenden weltweiten Terroraktivitäten. Beides zieht massive Flüchtlingsströme nach sich, die besonders die Türkei und die Europäische Union vor neue, nie dagewesene Herausforderungen stellen. Neben diesen globalen Faktoren haben auf Groz-Beckert vor allem das Konsumverhalten bei Textilien und die generellen Investitionstrends bei Maschinenbauern und Textilherstellern großen Einfluss.

Unter der Annahme, dass sich die genannten Konflikte und Krisen nicht weiter verschärfen oder ausweiten, rechnet Groz-Beckert mit einer vergleichbaren Absatz- und Umsatzentwicklung wie 2015.

*Zahlen des IWF, Stand April 2016

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