Neue Ideen und neue Perspektiven
Die Faszination des Alltäglichen
Ein Groz-Beckert Mitarbeiter berichtet von seinen außergewöhnlich gewöhnlichen Entdeckungen im Homeoffice:
Als Mitarbeiter im technischen Verkauf des Produktbereichs Web bei Groz-Beckert gehören Gewebe und deren Herstellung zu meinem Arbeitsalltag. Und wie bei vielen anderen hat sich dieser seit Beginn der Corona-Pandemie auch bei mir ins Homeoffice verlegt. Trotz neuem Umfeld und einigen notwendigen Anpassungen durch die neue Situation ist auch hier nach ein paar Wochen eine Routine eingekehrt und ich habe angefangen, meine neue Arbeitsumgebung viel bewusster – und mit ganz anderen Augen als sonst – wahrzunehmen.
Heute, nach getaner Arbeit, sticht mir ein kleines Microfasertuch auf dem Schreibtisch ins Auge. Ich nehme es in die Hand und begutachte es von allen Seiten. Dieses Tuch, hergestellt aus ultrafein gesponnenen Microfasern und zu einer textilen Fläche verwoben lässt mich kurz innehalten.
Als Produzent von Werkzeugen zur Herstellung und Fügung textiler Flächen hat Groz-Beckert meist nur indirekt mit den fertigen Endprodukten zu tun, weshalb dieses kleine Stück Stoff an meinem neuen Arbeitsplatz ganz unerwartet meine Faszination weckt. Ich gehe meinen Tagesablauf nochmal durch und überlege, wo ich heute schon überall mit Gewebe in Berührung gekommen bin, ohne dass ich es bewusst wahrgenommen habe. Das Bettlaken und die Bettwäsche – Gewebe. Handtuch und Waschlappen – Gewebe. Die Jeanshose direkt an meinem Körper – Gewebe.
Der Gedanke, dass mir meine Arbeit auf diese Weise fast überall begegnet, fesselt mich mehr und mehr und ich halte die Augen bewusst offen, um noch mehr zu entdecken. Da, die Gardine am Fenster, und direkt unter mir der Teppich auf dem ich stehe – Gewebe. Der Stoff für den Sonnenschirm und die Gartenstühle draußen auf der Terrasse – Gewebe. Das Sprungtuch des Trampolins unserer Kinder – Gewebe. Der Bezugstoff des Sofas, raten Sie mal, richtig – Gewebe! Wohin ich auch blicke, überall sehe ich Gewebe.
Aber das ist noch lange nicht alles. Ich gehe gedanklich weiter und überlege, ob ich auch Gewebe entdecken kann, wo man es nicht sofort vermuten würde. Ein Blick auf das Smartphone und siehe da, auch hier finden wir Gewebe; ein ganz feines Metalldrahtgewebe zum Schutz der Lautsprecher und des sensiblen Innenlebens. In gröberer Form kennt man das zum Beispiel von der Abdeckung eines Mikrofons.
Aber nicht nur direkt sondern auch indirekt wird Metalldrahtgewebe für Elektrogeräte benötigt. Es kommt beispielsweise als Ätzmaske für die Leiterbahnen auf Platinen zum Einsatz ohne die kein Computer arbeiten könnte.
Gewebe steckt in so viel mehr als wir augenscheinlich wahrnehmen aber auch dort, wo wir es sehen können, ist uns oft nicht bewusst, dass es sich um ein Gewebe handelt, geschweige denn wie es hergestellt wurde. Es scheint also, als umgebe uns diese textile Fläche in unserem Alltag wie kaum ein anderer Stoff und ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Lassen Sie sich von meiner Faszination für dieses Textil ein wenig anstecken und folgen mir auf eine kurze Reise durch die Welt der Gewebeherstellung.
Alles beginnt mit den Fasern. Dicke und dünne, endlos gesponnene und kurze Stapelfasern, Naturfasern und Chemiefasern. Die Liste der Fasern und ihrer Eigenschaften scheint endlos. Außerdem können sie miteinander kombiniert, vermischt und zu einem Garn versponnen werden. Dadurch entsteht eine beinahe grenzenlose Vielfalt. Dieses Garn ist das Ausgangmaterial für Gewebe und fast alle anderen textilen Herstellungsverfahren. Vliesstoffe bilden hier die Ausnahme. Aber wie wird ein Gewebe eigentlich definiert? Wenn zwei Fadensysteme im rechten Winkel miteinander verkreuzt werden, dann bezeichnet man diese entstehende textile Fläche als Gewebe. Dieses Herstellungsverfahren gilt als eines der ältesten der Welt und wurde schon in der Antike angewendet.
Heute sind es moderne Webmaschinen, die Gewebe in unglaublicher Geschwindigkeit herstellen. Dabei werden die Querfäden von einer einzelnen Spule abgezogen und in das Gewebe eingetragen – hier spricht man von den sogenannten Schussfäden. Die vielen Längsfäden werden in einem vorgelagerten Prozess auf den so genannten Kettbaum aufgewickelt und während des Webvorgangs wieder davon abgezogen, weshalb sie als Kettfäden bezeichnet werden. Damit nun ein Gewebe entstehen kann werden in einer Webmaschine ganz unterschiedliche Werkzeuge benötigt und genau da kommt Groz-Beckert ins Spiel.
Als Experten und Hersteller für die Werkzeuge zur Herstellung der unterschiedlichsten Gewebe sind wir seit Jahrzehnten ein wichtiger Partner für Webmaschinenhersteller und Webereien rund um den Globus, die mit ihren Produkten letztendlich Ihren und meinen Alltag mit einer so großen Vielfalt an faszinierenden Stoffen bereichern und ermöglichen.
Wir produzieren und entwickeln nicht nur Werkzeuge zur Herstellung eines Gewebes, sondern auch Maschinen im Bereich der Webereivorbereitung und Reinigung des Webzubehörs. Detaillierte Informationen zum kompletten Produktprogramm finden Sie im Bereich Downloads.
Ich hoffe, ein Funke meiner Begeisterung für dieses außergewöhnlich gewöhnliche Textil und seine Herstellung ist auf Sie übergesprungen und Sie erinnern sich vielleicht beim nächsten Kaltgetränk unter Ihrem Sonnenschirm, beim Jeans- oder Hemdenbügeln oder einfach beim Hände abtrocknen nach dem gründlichen Händewaschen an diesen Artikel und die faszinierende Welt des Webens.
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Hätten Sie es gewusst?
Der Produktbereich Web von Groz-Becket bietet über 66.000 verschiedene Produkte zur Herstellung gewebter Textilen.