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Mit Schuhen neue Wege gehen
Altbewährtes auf neue Art herzustellen – ein Beispiel dafür ist der gestrickte Sportschuh. Traditionell werden Sport- und Freizeitschuhe aus vielen unterschiedlichen Materialien und Einzelteilen gefertigt, die verklebt, gebacken und vernäht werden. Die Oberschicht des gestrickten Schuhs dagegen besteht aus einem einzigen in Fully-Fashioned Technik passformgerecht hergestellten Teil. Das Ergebnis überzeugt: Wirtschaftliche Fertigung und geringe Abfallmengen machen das Herstellungsverfahren attraktiv.
Federleicht und umweltschonend
Neben der konventionellen Herstellung von Sportschuhen gibt es inzwischen auch den gestrickten Schuh, der sich besonders durch sein geringes Gewicht und seine Nachhaltigkeit auszeichnet: Die Rede ist dabei von Schuhen, die gerade einmal 140 Gramm wiegen. Größtenteils aus recyceltem Polyester hergestellt, sind sie durch ihre gestrickte Maschenstruktur dennoch atmungsaktiv und verbinden praktisch nahtlos stabile mit elastischen Passagen.
Während aus dem Textilbereich bei konventionellen Sportschuhen vor allem Abstandsgewirke und -gestricke zum Einsatz kommen, die auf Raschel- und Rundstrickmaschinen in Flächenware hergestellt, anschließend zugeschnitten, vernäht oder verklebt werden, wird das Obermaterial des gestrickten Schuhs in einem Stück auf einer Flachstrickmaschine produziert.
Hauptsächlich werden dabei Jacquard- und Intarsiatechniken verwendet, die nicht nur hohen Designansprüchen genügen müssen. Vielmehr werden durch die unterschiedlichen Bindungstechniken die Stabilität und Elastizität gezielt an die richtigen Stellen des Schuhs gebracht. An Stellen mit besonders hohen Stabilitätsanforderungen werden teilweise spezielle Schmelzgarne eingesetzt, die im weiteren Fertigungsprozess oberflächlich verschmolzen werden.
Die Vorteile dieser Technologie auf einen Blick:
- Extrem geringes Gewicht
- Hohe Atmungsaktivität
- Perfekte Passform
- Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit auch im Produktionsprozess
Die Nachhaltigkeit steckt aber nicht nur im eingesetzten Recycling-Material, sondern auch im Produktionsprozess selbst. Die Herstellung der Oberschicht aus einem einzigen, formgestrickten Teil hat den Vorteil, dass nicht nur weniger Arbeitsgänge benötigt werden, sondern auch kein Schnittabfall mehr entsteht.
Im Vergleich zum gestrickten Schuh ist die Herstellung konventioneller Schuhe sehr zeit- und arbeitsintensiv. Darüber hinaus entstehen verhältnismäßig große Mengen an Schnittabfall. Im Jahr 2012 wurden über 21 Milliarden Paar Schuhe hergestellt. Wäre an jedem dieser Paare nur ein Gramm Abfall eingespart worden, wären die Müllberge um über 21.000 Tonnen kleiner.
Robuste Nadeln und Systemteile
Die Anforderungen an die maschenbildenden Komponenten sind in diesem komplexen Strickprozess sehr hoch. Von den Nadeln und Systemteilen werden Zuverlässigkeit und Robustheit verlangt.
Als bewährter Lieferant und Entwicklungspartner führender Flachstrickmaschinenbauer weltweit bietet Groz-Beckert für sämtliche Anwendungen die passenden Komponenten – für alle Feinheiten und Umhängetechniken. Auch die Teile, die bei der Herstellung des gestrickten Schuhs zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus entwickelt Groz-Beckert derzeit auch speziell für die Herstellung von Schuhen und technischen Gestricken geeignete Umhängenadeln. Hier wird eine längere Lebensdauer der Nadel in Verbindung mit höherer Prozesssicherheit während der Produktion bei gleichzeitig höherer Warenqualität angestrebt. Kein Nadeldetail wird außer Acht gelassen. So gewährleistet Groz-Beckert eine nicht nur für diese Anwendung perfekt dimensionierte Nadel. Eben typisch Groz-Beckert.
Ob schwierig zu verarbeitendes Material oder neuartige Stricktechniken – Groz-Beckert hat immer das richtige Produkt für jede Anwendung. Sie stehen vor einer besonderen Herausforderung bei neuartigen Produktionsprozessen? Die Groz-Beckert Experten helfen Ihnen dabei gerne weiter!